Die Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD) der Europäischen Union hat den Druck auf Unternehmen seit Ende des letzten Jahres erhöht. Die bevorstehende Verpflichtung zur Berichterstattung über gesellschaftliche und ökologische Auswirkungen ihrer wirtschaftlichen Aktivitäten rückt näher. Unternehmen stehen vor der Aufgabe, ihre Datenhoheit zu wahren und einen umfassenden Überblick zu erhalten. Ein wirkungsvolles Instrument, das hierbei unterstützen kann, ist das Konzept des Data Lakehouse.

Das Data Lakehouse vereint die besten Eigenschaften von Data Warehouses und Data Lakes. Es kombiniert die Flexibilität und die breite Palette an Datentypen eines Data Lakes mit den strukturierten und leicht abfragbaren Merkmalen eines Data Warehouses. Im Kontext der Nachhaltigkeitsberichterstattung könnte ein Data Lakehouse-System ein effektiver Ansatz sein, um sowohl strukturierte als auch unstrukturierte Daten, die für solche Berichte relevant sind, zu sammeln, zu speichern, zu analysieren und zu verarbeiten.

Viele Unternehmen, die bereits Nachhaltigkeitsinitiativen umgesetzt haben, stehen vor der Herausforderung, diese Anstrengungen im Rahmen des ESG-Reportings (Environmental, Social und Governance) zu dokumentieren. Die vorhandenen Daten müssen in einem Format zusammengeführt werden, das intern und extern einen transparenten und überprüfbaren Überblick bietet.

Die Kernherausforderung liegt im Datenmanagement. Dabei geht es nicht nur um die Erfassung der Daten, sondern auch um die Sicherstellung ihrer Qualität, Verarbeitung und Analyse. Hier kommt das Data Lakehouse ins Spiel. Es ermöglicht eine zentralisierte Datenspeicherung, die sowohl die erforderliche Granularität für detaillierte Analysen als auch die notwendige Flexibilität für verschiedene Datentypen bietet.

Beispielweise kann ein Data Lakehouse eine entscheidende Rolle spielen, wenn Unternehmen systematisch CO2-Fußabdruckdaten, Informationen zur Gleichbehandlung der Mitarbeiter sowie Daten zur Durchsetzung von Standards bei Partnern und Zulieferern sammeln und analysieren müssen. Darüber hinaus kann es dazu beitragen, redundante Datenspeicherung und -erfassung zu vermeiden, indem es als zentraler Hub für alle relevanten Daten fungiert.

Die Verwaltung großer Datenmengen stellt für viele Unternehmen eine bedeutende Herausforderung dar. Laut einer aktuellen Studie der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft PwC erwarten 73 Prozent der befragten Unternehmen Schwierigkeiten bei der Datenverwaltung. Hier kann ein Data Lakehouse Abhilfe schaffen, indem es die Organisation und Analyse von Daten erleichtert und Unternehmen befähigt, ihre Daten effektiver zu nutzen.

Es ist wichtig zu betonen, dass das Data Lakehouse zwar nicht die alleinige Lösung für die Herausforderungen der Nachhaltigkeitsberichterstattung darstellt, jedoch ein wirksames Werkzeug ist, das Unternehmen dabei unterstützen kann, die Kontrolle über ihre Daten zu erlangen und den Weg zu einer nachhaltigeren und transparenteren Wirtschaft zu gestalten.

About Author: Florian Grell

 Managing Director